Schulpartnerschaft: Frankreich
Im Rahmen der lokalen Kooperation zwischen der Ricarda-Huch-Schule und der Max-Eyth-Schule wurde ein Kontakt zu einer französischen Schule in Nantes aufgebaut.
Die Ecole Nantaise de Commerce (ENACOM) (Seite), eine private, staatlich anerkannte Schule, bietet verschiedene Ausbildungen mit wirtschaftlichem Schwerpunkt vorwiegend für Abiturienten an.
Im Herbst 1996 vereinbarten die Ricarda-Huch-Schule, MES und ENaCom für ihre Schüler/innen ein vierwöchiges Betriebspraktikum auf Austauschebene anzubieten. Dieses Angebot richtet sich an der MES an Schülerinnen, die die Berufsfachschule Fremdsprachensekretariat besuchen. Im November 1997 unterzeichneten die Schulleiter der drei beteiligten Schulen eine Vereinbarung, mit der die weitere Zusammenarbeit festgelegt wurde. In den folgenden Schuljahren nahmen immer wieder Schülerinnen an diesem Programm teil und kehrten mit durchweg positiven Erfahrungen zurück. Dies betraf nicht nur ihre sprachliche Entwicklung, sondern auch die Erweiterung ihres persönlichen Horizontes in vielfältiger Hinsicht.
Nantes ist eine sehr schöne Stadt mit einem mittelalterlichen Stadtkern und vornehmen Reederhäusern aus dem 18. und 19. Jahrhundert in den Pays de Loire, etwa 2 TGV-Stunden von Paris entfernt. Hier absolvieren die Fremdsprachensekretärinnen ihr 4-wöchiges Berufspraktikum. Die meisten unserer Schülerinnen erlernen zum Zeitpunkt des Praktikums seit ca. fünf Jahren die französische Sprache. Die Max Eyth-Schule arbeitet seit vielen Jahren mit einer privaten Fachhochschule zusammen, die auch die Verbindung zu den Firmen pflegt, in denen unsere Schülerinnen ihr Praktikum absolvieren. Sie leben dort entweder mit jungen Studenten der Partnerschule zusammen oder sind bei Gastfamilien untergebracht. Von montags bis freitags absolvieren die Schülerinnen das Praktikum und am Wochenende organisieren sie – in der Regel – mit Unterstützung ihrer Gastgeber Ausflüge in die Umgebung oder ans Meer.


Die Schülerinnen fahren in Begleitung ihrer Lehrkraft 2 Wochen vor den Herbstferien nach Nantes. Am Sonntag steht eine gemeinsame Stadterkundung auf dem Programm, einschließlich eines Besuches des geöffneten(!) Tourismusbüros. Die Schülerinnen machen sich mit dem TAN, dem öffentlichen Personennahverkehrssystem von Nantes und dem Weg zum Praktikumsbetrieb vertraut. Während der ersten Tage ist die begleitende Lehrkraft noch vor Ort um Starthilfe zu geben und um auftauchende Anfangsschwierigkeiten zu beheben. Die restlichen dreieinhalb Wochen sind die Schülerinnen dann auf sich selbst gestellt. Die Deutschlehrerinnen der Partnerschule stehen aber natürlich bei Problemen jederzeit zur Verfügung. Die Rückfahrt von Nantes nach Frankfurt am Main mit Bahnhofswechsel in Paris organisieren die Schülerinnen selbstständig.


Neben der Teilnahme am Familienleben der französischen Gastfamilie steht das Kennenlernen der Region Nantes und ihrer spezifischen Wirtschaft im Vordergrund. So stehen bei jedem Austausch Besuche von Firmen unterschiedlicher Größe und Bedeutung auf dem Programm. Bei den bisher durchgeführten Schüleraustauschprogrammen wurden so unterschiedliche Unternehmen wie z. B. das Atelier eines Werbefotografen, ein Weinanbaubetrieb, ein Austernzüchter, das moderne Postverteilungszentrum von Nantes, ein Produktionsbetrieb der Airbus-Industrie, der Hafen von Nantes- Saint Nazaire besichtigt.
Von Anfang an haben unsere französischen Kolleginnen den Schüleraustausch mit einer „action commerciale“ verbunden – einer Verkaufsaktion, deren Erlös einer wohltätigen Einrichtung in Dreieich zukommt. Diese Projekte werden in Nantes im Unterricht vorbereitet, durch Sponsoren unterstützt und in Dreieich als gemeinsames Projekt abgeschlossen.