Kauffrau/-mann für Groß- und Außenhandelsmanagement
Profil der beruflichen Handlungsfähigkeit
Kaufleute für Groß- und Außenhandelsmanagement haben einen vielfältigen Aufgabenbereich. Folgende Tätigkeiten fallen an:
Zusammenstellung von Warensortimenten und Angebot von Dienstleistungen, Planung und Steuerung handelsspezifischer Beschaffungslogistik, Marktorientierte Planung, Organisation und Durchführung des Einkaufs von Waren und Dienstleistungen, Planung, Durchführung, Kontrolle und Steuerung von Marketingmaßnahmen, Kundenorientierte Planung und Durchführung des Verkaufs, Planung und Steuerung der Distribution, Abwicklung von E-Business unter Beachtung von Datenschutz und Datensicherheit, Durchführung von kaufmännischer Steuerung und Kontrolle, Projekt- und teamorientierte Planung und Steuerung der Arbeitsorganisation, Abwicklung von Außenhandelsgeschäften und Bedienung von Auslandsmärkten, Anwendung internationaler Berufskompetenzen, Kommunizieren in einer Fremdsprache.
Berufliche Tätigkeitsfelder
Kaufleute für Groß- und Außenhandelsmanagement in der Fachrichtung Außenhandel sind in allen Branchen der Wirtschaft bei Unternehmen des Handels oder der Industrie tätig. Einsatzfelder sind: Beschaffung von Waren, Marketing und Vertrieb an Handel, Industrie und Dienstleistungssektoren im In- und Ausland sowie das Anbieten von waren- und kundenbezogenen Dienstleistungen. Sie wickeln insbesondere Außenhandelsgeschäfte ab und bedient Auslandsmärkte.
(Quelle: BIBB Bundesinstitut für Berufsbildung)
Ausbildungsdauer
Die Ausbildung zur Kauffrau / zum Kaufmann für Groß- und Außenhandelsmanagement dauert in der Regel 3 Jahre. Sie kann aber unter bestimmten Voraussetzungen auch verkürzt werden. Es besteht die Möglichkeit die Ausbildungszeit unter bestimmten Voraussetzungen um bis zu einem Jahr zu verkürzen. Für eine vorzeitige Zulassung zur Abschlussprüfung müssen Auszubildende nachweisen, dass sie im Betrieb und in der Berufsschule überdurchschnittliche Leistungen gezeigt haben. Nähere Informationen hierzu erhalten Sie bei der IHK Offenbach (Seite).
Unterrichtsorganisation
Der Unterricht in der Berufsschule ist in allen drei Lehrjahren als Teilzeitunterricht organisiert, der zweimal wöchentlich stattfindet.
Anders als in der allgemeinbildenden Schule ist der Unterricht nicht nur nach Fächern, sondern auch nach sogenannten Lernfeldern gegliedert. Die 13 Lernfeldern werden in unterschiedlichem Stundenumfang unterrichtet. Hierbei werden praxis- und berufsbezogene Fachkompetenzen vermittelt.
Des Weiteren werden Lerninhalte aus den Fächern Politik/Wirtschaft, Datenverarbeitung, Deutsch und/oder Englisch im Unterricht integriert.
Ist ein Lernfeld abgeschlossen, steht die Note für dieses bis zum Ende der Ausbildung fest und schlägt sich auch im Abschlusszeugnis der Berufsschule nieder. Eine genauere Erklärung zu den Lernfeldern innerhalb der Ausbildung sind im Rahmenlehrplan geregelt, der sich unter folgendem Link findet:
https://www.bibb.de/dienst/berufesuche/de/index_berufesuche.php/profile/apprenticeship/87930 (Seite)
Welcher Abschluss wird erreicht?
Der Abschluss zur Kauffrau / zum Kaufmann für Groß- und Außenhandelsmanagement erfolgt über die IHK-Abschlussprüfungen. Im Laufe der Ausbildung gibt es im Rahmen der gestreckten Abschlussprüfung zwei Prüfungen: die Abschlussprüfung Teil 1 und die Abschlussprüfung Teil 2. Teil 1 der Abschlussprüfung findet im vierten Ausbildungshalbjahr statt und erstreckt sich auf die im Ausbildungsrahmenplan für die ersten fünfzehn Ausbildungsmonate genannten Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten sowie den im Berufsschulunterricht vermittelnden Lehrstoff soweit er den im Ausbildungsrahmenplan genannten Fertigkeiten, Kenntnissen und Fähigkeiten entspricht.
Der Teil 1 der Abschlussprüfung findet im Prüfungsbereich Organisieren des Warensortiments und von Dienstleistungen statt. Diese schriftliche Prüfung (90 Minuten) geht mit 25% in das Endergebnis ein.
Der Teil 2 der gestreckten Abschlussprüfung hat vier Bereiche. Es gibt insgesamt drei schriftliche Prüfungen zu folgenden Themenbereichen: Kaufmännische Steuerung von Geschäftsprozessen (60 Minuten, Gewichtung 15%), Prozessorientierte Organisation von Großhandelsgeschäften bzw. Außenhandelsgeschäften (120 Minuten, Gewichtung 30%) sowie Wirtschafts- und Sozialkunde (60 Minuten, Gewichtung 10%).
Hinzu kommt das Fallbezogene Fachgespräch (30 Minuten, Gewichtung 20%). Hier hat der Prüfling die Wahl zwischen zwei Möglichkeiten:
Möglichkeit A: Der Prüfling hat eine von zwei praxisbezogenen Fachaufgaben zu bearbeiten, die ihm der Prüfungsausschuss (aus zwei unterschiedlichen Gebieten) zur Wahl stellt. Die Vorbereitungszeit beträgt hier 15 Minuten.
oder
Möglichkeit B: Der Prüfling hat im Ausbildungsbetrieb zwei praxisbezogene Fachaufgaben zu bearbeiten, die der Ausbildungsbetrieb (aus zwei unterschiedlichen Gebieten) festlegt. Zu jeder Fachaufgabe ist ein dreiseitiger Report zu erstellen und dem Prüfungsausschuss zuzuleiten. Der Prüfungsausschuss wählt eine Fachaufgabe aus und entwickelt ausgehend davon das Fachgespräch.
Bewertet wird nur die Leistung, die der Prüfling im fallbezogenen Fachgespräch erbringt. Nicht bewertet werden die Durchführung der praxisbezogenen Fachaufgabe und der Report.
Rechtsgrundlagen
vom 19.03.2020 (BGBl. I S. 715) / Ausbildungsdauer 36 Monate
vom 05.08.2020 (BGBl. I S. 1933)