Max-Eyth-Schule verwirklicht Erasmus-Plus-Projekt auf La Réunion

Schülerinnen und Schüler installieren hydrophonische Module und tauchen in Inselkultur ein

Dreieich / Saint-Denis. – Acht Schüler sowie zwei Lehrkräfte des Berufsorientierungsjahrs der Max-Eyth-Schule in Dreieich (MES) haben im Rahmen eines Erasmus-Plus-Projekts zwei spannende und arbeitsintensive Wochen auf La Réunion verbracht.

Vom 7. bis zum 23. November 2025 entstand dort in Zusammenarbeit mit der Partnerschule Lycée Professionnel de Julien de  Rontaunay in Saint-Denis eine moderne hydrophonische Anlage.

Kooperative Werkstattarbeit über Kontinente hinweg

Gemeinsam mit den französischen Schülern bauten die Jugendlichen ein großes horizontales Wandmodul aus 100-mm-Kunststoffrohren sowie zwei senkrechte Module aus 150-mm-Rohren. Die Rohre mussten thermisch geformt werden, um Öffnungen für Pflanztöpfchen zu schaffen – eine handwerklich anspruchsvolle Tätigkeit, bei der geschraubt, gesägt, erhitzt und präzise gearbeitet wurde.

„Unsere Schülerinnen und Schüler haben sich mit den Jugendlichen aus Saint-Denis sofort verstanden. Die Arbeit lief wirklich international und kollegial“, berichtet eine der betreuenden Lehrkräfte.

In die fertigen Module wurden anschließend drei Sorten endemischer Pflanzen eingesetzt – allesamt Arten, die auf der Insel heimisch sind und sich besonders für die Reinigung der Raumluft eignen. Statt Erde kommen kleine Vulkansteine zum Einsatz, die die Gruppe selbst während einer Wanderung auf dem Vulkan der Insel gesammelt hat. Die Pflanzen wachsen später in einer Nährlösung aus Wasser und Dünger.

Forschung zum Raumklima

Wenn die Pflanzen angewachsen sind, plant die Klasse auf La Réunion Luftmessungen durchzuführen. Dabei soll untersucht werden, ob sich die Klassenraumluft ohne Begrünung im Vergleich zur Luftqualität mit hydrophonischen Pflanzen messbar verändert. Die Ergebnisse sollen im Rahmen eines gemeinsamen Online-Workshops mit den deutschen Schülerinnen und Schülern ausgewertet werden.

Vulkane, Wasserfälle und tamilisches Fest – ein kulturelles Eintauchen

Neben der Arbeit blieb auch Zeit für umfassende kulturelle Erfahrungen. Ein Höhepunkt war die Wanderung am Vulkan Piton de la Fournaise, einem der aktivsten Vulkane der Welt. Dort sammelten die Jugendlichen nicht nur das Gestein für die hydrophonischen Module, sondern erfuhren auch viel über die Geologie der Insel.

Weitere Programmpunkte waren der Besuch beeindruckender Wasserfälle, ein Schnorchelausflug an traumhaften Stränden sowie ein Rundgang durch ein Aquarium, in dem die Schülerinnen und Schüler kurze Vorträge über ausgewählte Meeresbewohner hielten. Auch ein großes tamilisches Fest, das auf der Insel mit farbenfrohen Ritualen gefeiert wurde, bot tiefe Einblicke in die kulturelle Vielfalt und Kulinarik La Réunions.

Leben in Gastfamilien – Begegnungen, die bleiben

Untergebracht waren die deutschen Jugendlichen in drei Gastfamilien, wodurch sie das Alltagsleben der Bevölkerung hautnah miterlebten. Viele berichteten nach ihrer Rückkehr, wie herzlich und offen sie aufgenommen wurden und wie sehr diese persönlichen Begegnungen den Austausch bereichert haben.

Fazit

Das Erasmus-Plus-Projekt der Max-Eyth-Schule zeigt eindrucksvoll, wie moderner Unterricht, internationale Zusammenarbeit und kultureller Austausch ineinandergreifen können. Die installierte hydrophonische Anlage bleibt nicht nur als Lernobjekt in Saint-Denis bestehen, sondern auch als sichtbares Zeichen einer Schulpartnerschaft, die weit über handwerkliche Arbeit hinausgeht.

Die nächste gemeinsame Projektphase ist bereits in Planung – und sowohl in Dreieich als auch auf La Réunion freut man sich darauf, die Kooperation weiter zu vertiefen.