Am 29.11.22 nahmen Schüler*innen der MES am Kriminal- und Gewaltpräventionsunterrichtes des Vereins “Gefangene helfen Jugendlichen” teil, welches durch die Jugendsozialarbeit der MES initiiert und durch das Programm der Respekt Coaches finanziert wurde.
Innerhalb des Gewaltpräventionsunterrichtes vermittelten ehemalige Häftlinge den Jugendlichen die Folgen von Straftaten und Gewalt.
Zwei ehemalige Strafgefangene erzählten den Jugendlichen ihre Lebensgeschichte. Die sich zugegebenermaßen erstmal wie ein Hollywoodfilm anhört. Aufregend und spannend – glamourös allerdings nicht. Hierbei berichten die beiden von ihren Straftaten. 13 Jahre Haft wegen Drogenschmuggel, ohne Bewährung sowie 15 Jahre Lebenslänglich wegen Beihilfe zu Mord. Bis heute wissen beide nicht, wie viele Menschen sie mit ihrem Handeln tatsächlich geschadet haben. Das verfolgt. Sie bis heute!
Sie klären die Jugendlichen über die Haftbedingungen, das Leben in Haft, das Abrutschen in das kriminelle Milieu, Jugendgewalt und über Erfahrungen als ehemalige Inhaftierte auf.
Aus dieser Perspektive der ehemaligen Häftlinge erfuhren die Jugendlichen die schwerwiegenden Konsequenzen und die Perspektivlosigkeit von Kriminalität. Es wurde deutlich gemacht, wie die Zeit in der Haftanstalt viele Insassen an ihre persönliche Grenzen führt, dass Angehörige von Inhaftierten Besuche in der JVA als besonders schamvoll erleben, dass der bisherige Freundeskreis der Insassen sich zumeist abwendet, dass die berufliche Zukunftsperspektive negativ ist und dass ausländische Jugendliche sogar von Abschiebung bedroht sein können. Es wurde viel konfrontiert, sensibilisiert und auf Augenhöhe mit den Jugendlichen diskutiert.