Deutschlands KI-Nachwuchs begeisterte beim Finale des führenden Wettbewerbs rund um Künstliche Intelligenz. Das Ziel aller Teilnehmenden: Mithilfe von KI-Anwendungen die Welt verbessern.
Insgesamt zehn Schülerteams waren beim Finale des 4. Bundeswettbewerbs für Künstliche Intelligenz (BWKI) in Tübingen am 14. Oktober 2022 mit ihren eingereichten KI-Projekten angetreten: Von Fake News-Filtern, Sprachübersetzungs-Apps bis hin zur chemiefreien Unkrautbekämpfung durch Drohnen-Spotting – für die Jury war die Auswahl aus der Bandbreite an Anwendungen keine leichte Entscheidung.
In verschiedenen Kategorien wie „Umwelt und Nachhaltigkeit“, „Hardware“, „Nachwuchspreis“ etc. präsentierten die Nachwuchsforscher ihr spannenden Innovationen. Der Publikumspreis wurde während der Veranstaltung live via You Tube ermittelt. Dieser – dotiert mit 500 Euro – ging in diesem Jahr erstmals an gleich zwei Teams: Darunter „Captcha-AI Bot“ bestehend aus dem 17-jährigen Jacob Bürkle, Schüler der Max-Eyth-Schule aus dem hessischen Dreieich. Er hat den Captcha-Test mit einem Algorithmus herausgefordert. Captchas werden dazu verwendet, um sicher zu stellen, dass ein Mensch, und keine Maschine sich in Nutzerkonten einloggen oder Internetformulare ausfüllen. Der 15-jährige Christian Krause aus Rottum in Oberschwaben von „ampfer_mampfer“ lag mit „Captcha-AI Bot“ gleich auf.
Schüler:innen weiterführender Schulen waren im Frühjahr dazu aufgerufen, alleine, im Team mit bis zu vier Personen oder als Klassengemeinschaft ein eigenes KI-Projekt zu entwickeln – und damit beispielsweise einen gesellschaftlichen oder ökologischen Beitrag zu leisten. Nach der Einreichung der Projektideen Mitte Mai hatten die Jugendlichen ein halbes Jahr Zeit, diese umzusetzen. Zehn Teams qualifizierten sich für das Finale am 14. Oktober 2022 in Tübingen. Diese hatten die Chance ihre Projekte vor Ort selbst der Jury zu präsentieren und damit zu begeistern.
Der ereignisreiche Tag endete mit einer gemeinsamen Party, bei der das Algorave-Duo „Crash Server“ aus Straßburg live Elektrosounds programmierte und die entsprechenden Computercodes auf einen Bildschirm projizierte.
„Künstliche Intelligenz verändert Wirtschaft und Gesellschaft massiv. Daher ist es wichtig, sie nicht nur zu verstehen, sondern auch kreativ und verantwortungsvoll einzusetzen. Der Wettbewerb bestärkt junge Menschen, genau das zu tun“, erklärte Dr. Felix Streiter, Geschäftsführer der Carl-Zeiss-Stiftung, die den Bundeswettbewerb nun schon im dritten Jahr fördert.
„Inzwischen spüren wir überall, dass wir dringend gute Ideen für eine gute Zukunft brauchen. Der BWKI soll das Selbstvertrauen unserer jungen Leute stärken und sie ermutigen, mit neuen Technologien nach neuen Lösungen zu suchen,” sagte Professor Matthias Bethge, Co-Initiator des Wettbewerbs und Leiter des Tübingen AI Center, eine gerade von Bund und Land neu gegründete Forschungseinrichtung der Universität und des Max-Planck-Instituts für Intelligente Systeme in Tübingen.
Der Bundeswettbewerb Künstliche Intelligenz wird im kommenden Jahr erneut ausgeschrieben. Hauptförderer des Wettbewerbs ist die Carl-Zeiss-Stiftung. Der Wettbewerb wurde zudem von Bosch, Festo, Fanuc, dem Verlagshaus Droemer und Knaur sowie dem c’t Magazin unterstützt und in Kooperation mit dem Cyber Valley, der Hochschule der Medien Stuttgart und der Deutschen Allianz Meeresforschung durchgeführt.