#QuABBfragt – “Mehr und offen miteinander reden” mit Kai Schenkel

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#QuABBfragt: Kai Schenkel    
Ausbildungsberater Handwerkskammer Rhein-Main

Kai Schenkel ist Ausbildungsberater der Handwerkskammer Frankfurt Rhein-Main und eigentlich immer für ein Späßchen und einen lockeren Spruch zu haben. Die eine oder andere Sorgenfalte auf der Stirn bekommt er gelegentlich nur, wenn er feststellen muss, dass fehlende Kommunikation zu Problemen in der Ausbildung und zwischen Ausbildern und Auszubildenden führt. Für die Reihe #QuABBfragt gibt er Auszubildenden, aber auch Ausbildern, den einen oder anderen Tipp, damit Ausbildung gelingt. 

  1. QuABB: Was macht eigentlich ein Ausbildungsberater bei der Handwerkskammer?
    Kai Schenkel:
    Die Ausbildungsberater sind als Beauftragte der Handwerkskammer Frankfurt-Rhein-Main tätig. Sie sind berechtigt, die notwendigen Auskünfte zu erfragen, entsprechende Unterlagen einzusehen und die Ausbildungsstätten zu besichtigen. Die Ausbildungsberatung ist bei der Durchführung ihrer Aufgaben an die gesetzlichen Bestimmungen, insbesondere an die Bestimmungen des Berufsbildungsgesetzes und geltenden Vorschriften gebunden. Neben den Beratungsaufgaben nimmt der Ausbildungsberater aber auch eine Kontrollfunktion wahr, um die Ausbildungsqualität des dualen Systems sicher zu stellen.
  1. QuaBB: Wenn Sie Auszubildenden einen oder zwei Tipps gerade zu Beginn der Ausbildung geben würden: welche wären das?
    Schenkel: Dass es – wie im richtigen Leben auch – Rechte und Pflichten ebenso im Ausbildungsverhältnis gibt, an die sich beide Seiten zu halten haben. Hierzu ist dann die Rückseite unseres Berufsausbildungsvertrages sehr hilfreich, wo man unter „Weitere Vertragsbestimmungen“ sämtliche Rahmengegebenheiten einsehen kann. Zudem ist es wichtig, sämtliche Komponenten der Ausbildung, wie die betriebliche Ausbildung, die Berufsschule und die überbetrieblichen Ausbildungsmaßnahmen von Beginn an ernst zu nehmen.

  2. QuABB: Und worauf sollten Ausbilder achten?
    Schenkel: Die Ausbildung sollte vorab gut strukturiert und vorbereitet werden. Hierfür ist die Ausbildungsordnung zu beachten und eine sachliche und zeitliche Gliederung in Form eines Ausbildungsplans zu erstellen. So kann von Beginn an das Interesse der Auszubildenden entsprechend geweckt und vertieft werden. Erfolgsversprechend ist es außerdem, wenn der Ausbilder über die gesamte Ausbildungsdauer die betriebliche Ausbildung, aber auch die Berufsschule und überbetrieblichen Ausbildungsmaßnahmen stets im Blick behält und im regen Austausch mit allen Beteiligten bleibt.

  3. QuABB: Was sind die häufigsten Gründe dafür, dass sich Auszubildende an sie wenden?
    Schenkel: Auszubildende kommen tendenziell immer dann auf mich zu, wenn es Schwierigkeiten im Miteinander z.B. mit Meister/-in, Gesellen/Gesellin oder anderen Mitarbeitern bzw. Mitarbeiterinnen gibt. Aber auch, wenn etwas im Rahmen der Ausbildung nicht so prickelnd läuft und sich die Azubis nicht richtig verstanden bzw. nicht richtig behandelt fühlen, kommen wir ins Gespräch. Kurzum: Auszubildende sprechen uns bei allen Problemen rund um die Ausbildung an. In vielen Fällen suchen und finden wir auch zusammen mit den Ausbildungsbegleitern von QuABB nach Lösungsmöglichkeiten.

  4. QuABB: Zum Schluss: Wo sehen Sie weiteres Entwicklungs- und Optimierungspotential in Sachen Ausbildung?
    Schenkel:
    Vorab erst einmal: wir haben es immer mit Menschen zu tun, insofern muss es auch menschlich stimmen. Unterm Strich wird aber zu wenig geredet! Die Kommunikation in Form von „Sender und Empfänger“ stellt sich doch immer mal als schwierig dar. Insofern ist ein ehrliches, offenes Miteinander ein großes Gut, welches der Berufsausbildung immer guttut!

Vielen Dank für das Gespräch. Die Fragen stellte der QuABB Ausbildungsbegleiter Miguel Escosa Jung.

Kai Schenkel

Jahrgang 1969
Ausbildungsberater seit: 2009

Tel. (0 69) 9 71 72 – 2 39
Email:  schenkel(at)hwk-rhein-main.de

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