Das Solarkraftwerk auf dem Dach der Max-Eyth-Schule ist greifbar nah

Ein Vorschlag der Schüler-Klimagruppe wird von der Geschäftsführung der Hannover Leasing bereitwillig umgesetzt.

Anfang April hatte die Hannover Leasing aus Pullach der Klimagruppe der Max-Eyth-Schule ein Gespräch in Aussicht gestellt, die Schülerinnen und Schüler hatten Unterschriften gesammelt und so den dringenden Wunsch nach einer Solaranlage auf dem Schuldach gegenüber dem Eigentümer des Schulgebäudes zum Ausdruck gebracht. Nach einigen Telefonaten und Emails war es nun am Dienstag, dem 14.9., so weit: Die Schülervertretung und die Klimagruppe der Max-Eyth-Schule betreten den Tower 185, ein repräsentatives Bürohochhaus in der Nähe des Messeturms, in dem die Muttergesellschaft der Hannover Leasing, die CORESTATE Capital Group, ihre Büros hat. Zwei Schüler, eine ehemalige Schülerin und drei Lehrkräfte sind vom Ambiente, der großen Lobby beeindruckt. Angekommen im Konferenzraum im 16. Stock wird die Aussicht, der Blick über die Dächer von Frankfurt, noch schnell zu einigen Selfies genutzt. Die Frage, wie hoch man nun über den Dächern von Frankfurt „residiert“, ist zweitrangig.

Denn was sich in Absprachen schon andeutete, bewahrheitet sich: Die Hannover Leasing hat die Anliegen der Schülerschaft aufgenommen und stellt der Schüler-Delegation ein ausgearbeitetes Solarkonzept vor: Der Geschäftsführer der Hannover Leasing Sebastian Hartrott betont das gemeinsame Interesse an einer „nachhaltigen Bewirtschaftung“ des Schulgebäudes im Sinne der konzernweiten ESG-Initiative. Dementsprechend sei man grundsätzlich bereit, Dachflächen des Schulgebäudes einem geeigneten Betreiber zur Solarnutzung zu überlassen. Ralph Stemper von Enviria Energy erläutert das Konzept einer passenden Solaranlage. Er spricht von einem „Solarkraftwerk“; schließlich werden die geplanten 676 Solarmodule circa 30 Prozent des bisherigen Strombedarfs des Hessencampus Dreieich abdecken – die Gebäude des Hauses des Lebenslangen Lernens (HLL) in Dreieich werden neben der Max-Eyth-Schule von weiteren Bildungsträgern genutzt, darunter auch die Volkshochschule und die Schule für Erwachsene. Die geplante Solaranlage wird Strom in einem Umfang produzieren, der für ungefähr 90 Haushalte ausreichen könnte; dabei werden hundertsechzig Tonnen Kohlendioxid pro Jahr eingespart. Michael Kitzing, der Leiter des Asset Managements bei Hannover Leasing, zugeschaltet von der Pullacher Zentrale, präzisiert den Solarplan immer wieder. Die Installation einer solchen Solaranlage wird vier bis sechs Wochen in Anspruch nehmen, so dass der grüne Strom schon im Frühjahr nächsten Jahres genutzt werden könnte.

Florian Kraft, Leiter der Klimagruppe, meint begeistert, dass es selten sei, dass Schüler-Anliegen so ernstgenommen und von einem Unternehmen so beherzt umgesetzt werden, wie das gerade zu erleben war. Die Klimagruppe denkt aber nicht daran, sich selbstzufrieden zurückzulehnen. Mit den langen Laufzeiten ihrer Computer und Active Boards ist die Max-Eyth-Schule noch weit davon entfernt, klimaneutral zu sein. Es sind also Vorschläge zu erarbeiten, wie Strom eingespart werden kann. Die auch in der Schule weit verbreitete Konsummentalität wäre zu hinterfragen und ein Umweltbewusstsein zu kultivieren; Müllvermeidung und Mülltrennung sind weitere dicke Bretter, die nun gebohrt werden sollen. – Die Klimagruppe sprüht vor Tatendrang und neuen Ideen: Ein Solarstromzähler, der in der Pausenhalle angebracht werden soll und die Leistung der Solaranlage anzeigt, könnte die Schulgemeinschaft zu einem verantwortungsvolleren Umgang mit den begrenzten Strom-Ressourcen anleiten.

Der Geschäftsführer der Hannover Leasing Sebastian Hartrott empfängt die SchulvertreterInnen Eva Walter, Anastasia Ereskovskyi, Leonardo Lorenz, Alex Varga, Florian Kraft, Matthias Wallich (v. l. n. r.).